Samstag, 30. Juni 2012

Siebter Tag

Anastasia ist tot. Wir wurden überfallen. Es war schrecklich.
Haben gerastet. Eigentlich dachten wir, man hätte uns nicht gesehen, als wir das Airfield durchsucht haben. Das brachte uns übrigens fette Beute ein, eine M4A3 CCO, eine MP5 und eine AKS-74u. Alles inklusive Munition. Allerdings wird langsam das Essen knapp, Trinken finden wir genug. Wir robben Meter um Meter durch das Gras, nachdem wir eine Nacht lang gerastet haben. Anastasia blieb immer zurück und gab uns Deckung. Die ersten Häuser waren ein voller Erfolg. Waffen, Munition, Trinken. Alles lief so gut.
Dann setzte die Dämmerung ein. Wir beschlossen nocheinmal reinzugehen. Wieder robbten wir Meter um Meter durch den Dreck. Untote sammeln sich um uns. Wüsste ich es nicht besser, würde ich fast meinen, sie würden einen Kreis um uns Bilden, sodass niemand entkommen kann. Wie wenn man ein Tier jagt.
Immer mehr Läufer tauchen auf. Es kommt wie es kommen musste; wir werden entdeckt. Sofort sprinten wir in Richtung Wald um dort das Feuer zu eröffnen.
Nach ein paar Minuten Hetzjagd drehten wir uns um und schossen drauf los. Man muss uns auch noch einen Kilometer entfernt gehört haben. Das Mündgunsfeuer ließ den Wald in einem gespenstischem Licht aufleuchten, das bizarre Schatten auf den Boden warf.
Die Reihen der Untoten lösen sich auf. Wir weichen immermehr zurück. Dann ist die Mauer hinteruns. Ein letztes mal ziele ich auf einen Läufer, der im Vollsprint auf mich zu rennt. Ich drücke ab. Klick. Artjom zieht den Revolver und rettet mir das Leben. Wiedereinmal.
Schnell durchsuchen wir die durchlöcherten Läufer. Etwas Munition und ein paar Rauchgranaten.

Erschöpft ziehen wir uns in das kleine Wäldchen, aus dem wir angegriffen haben, zurück. Der Hunger, der mich seit wir den Raubzug gestartet haben geplagt hat, wird endlich gestillt. Anastasia verteilt Cola. Sie läuft zu mir. Schaut mir in die Augen. Dann explodiert ihr Kopf. Die Dose fällt zu Boden. Neben ihren Leblosen Körper. Ich kann mich kaum bewegen. Artjom schreit, eröffnet das Feuer auf die Postition des Heckenschützen. Ich selbst ziehe endlich meine Waffe.
Ich weiß nichtmehr genau wie es abgelaufen ist. Blind vor Wut stürme ich auf den Baditen zu. Sein Bein wurde getroffen. Es wurde zerfetzt, andere Stellen sind ebenfalls rot. Er schreit vor Schmerzen.
Ich greife ihn am Arm und schleife ihn aus seinem Busch. Eigentlich ist er ein ganz normaler Mensch. Vor der Infektion war er vielleicht Bankier oder hat Zeitung ausgetragen, unter einer Brücke gelebt. Aber diese Zeiten sind vorbei. Es gibt kein Gesetz, das sein Leben vor meiner Wut schüzt. Keine Polizisten, die eingreifen, bevor ich ihn schlagen kann. Einmal. Zweimal. Dreimal. Dann lege ich an. Starre ihm in die Augen. Er hat Angst. Ich kann es sehen. Dann ziehe ich den Hebel langsam nach hinten. Man sieht fast, wie die Kugel aus dem Lauf geschossen kommt und ihn in der Stirn trifft. Artjom durchsucht bereits seinen Rucksack. Munition. Essen.

Dann sehen wir einen weiteren Überlebenden. Er flüchtet vor Untoten. Ich will gerade auf seinen Kopf zielen, immernoch erfüllt von einem unglaublich tiefsitzendem Hass auf sämtliche anderen Menschen. Aber er schreit um Hilfe. Schnell entscheide ich mich anders, Artjom und ich feuern auf die Läufer hinter ihm. Er sackt zu Boden. Ich helfe ihm auf, während Artjom uns Deckung gibt.
Dankend weißt er meine Hilfe ab, er könne selbst stehen. Schnell rennen wir weg. Weg vom Airfield.
Endlich können wir uns ausruhen. Der Neue stellt sich als Tarsis vor. Ich erkenne, dass er Bandit ist. Eine Strichliste mit seinen Opfern. Namen.
Das kommt mir gerade Recht.
Die Jagd hat begonnen.

Unser erstes Ziel ist Stary Sobor. Die Reise verläuft ohne Probleme, Regen setzt ein. Die Nacht hat uns bereits umarmt. Angekommen, durchsuchen wir einige Häuser und arbeiten uns bis zum Supermarkt vor. Essen. Munition. Alles in Allem ein Großartiger Raubzug.
Dann hallen Schüsse durch die Stadt. Wahrscheinlich das Militärlager.
Wir laufen los. Den Hügel hoch. Im Schutz der Dunkelheit kaum zu sehen gehen wir in Position. Es ist einer. Dieser Idiot rennt rum und feuert Wild umsich. Ich beobachte ihn mehrere Minuten durch mein Fernrohr. Dann rennt er auf uns zu. Ich denke schon, er hätte uns entdeckt aber dann sehe ich hinter ihm einen Läufer. Er hat wohl keine Munition mehr.
Das letzte, das er sah waren wohl drei Blitze. Unser Mündungsfeuer. Er viel zu Boden. Der Untote hinter ihm ebenfalls. Der Schusswechsel lockte andere Läufer an, die genauso begrüßt wurden.
Dann war es still. Sein Rucksack wie zwei Dosen Bohnen auf. War es das Wert?
Sein Name war Fredi. Ich habe eine Art Namensschild gefunden.
Außerdem konnte ich im Supermarkt einen Block ausfindig machen, auf dem ich jetzt jedes Opfer festhalten werde. Fredi war der erste.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen